HSG Holding Graz gegen Vöslau in der letzten Runde des Abstiegs-Play-Offs: Alles war angerichtet für ein attraktives Spiel – beide Mannschaften waren seit zwei Runden gerettet. Es ging aber noch um Platz 1 in der Abstiegsrunde, oder auchum die Goldene Ananas.
Beide Mannschaften starteten der Ausgangslage entsprechend mit offenem Visier. Bis Minute 6 wogte das Spiel hin und her, ehe sich die HSG Holding Graz dank einer fulminanten Leistung von Goalie Jovo Budovic um 5 Tore absetzen konnte.
Dann die Schrecksekunde in Minute 15: Nach einem starken „Save“ bleibt der Graz-Goalie schmerzverzerrt im Kreis liegen und humpelt mit lädiertem Knöchel von der Platte.
Die Nummer zwei von Graz, David Weinhappl, muss ran. Er macht seine Sache gut, aber die großen „Saves“ bleiben aus. Und so gelingt es Vöslau, auch ob der nachlassenden Konzentration des Graz-Angriffs, nach und nach den Rückstand zu verkleinern.
Aus einem 14:18 zur Pause machen die Niederösterreicher, bei denen Nationalteam-Legende Fabian Posch das letzte Bewerbsspiel seiner 21 Jahre langen Karriere absolviert, binnen 10 Minuten ein 22:22. Und sie setzen sich mit einem 3er-Lauf dann bis Minute 45 auf 23:26 ab.
Das ist auch der Impuls für Graz-Trainer Ivan Kavran, HSG-Bomber Nemanja Belos nach viermonatiger Verletzungspause wieder ins Spiel zu bringen – was für ein toughes Comeback! Und der Bomber schließt dort an, wo er durch die Verletzung unterbrochen worden war: Er führt das HSG-Team wieder ran. Und er trifft einmal in Minute 50, ein zweites Mal gleich 5 Minuten später. Das Match ist ausgeglichen, wogt hin und her. Die Hütte brennt wieder.
Es geht mit einem 33:33 in die letzte Minute. Und da wird eine weitere Legende zum Match-Helden für Vöslau: Goalie Tommi Bauer hält den Ball von Graz-Flügel Jurij Jensterle. Im Gegenangrifft stellt Doblhoff-Dier dann den Endstand von 33:34 her, 7 Sekunden vor der Sirene.
Die Goldene Ananas geht somit an Vöslau – und natürlich auch Platz 1 im Abstiegs-Play-Off.
Für die HSG Holding Graz endet eine mehr als durchwachsene Saison so, wie sie im September gegen Meisterschafts-Finalist Hard begonnen hat: Mit einer unglücklichen Niederlage durch ein Tor wenige Sekunden vor Schluss. Das allerwichtigste erfahren Fans und Spieler aber 30 Minuten nach Spielschluss: Nach bar HSG Bärnbach-Köflach ist nach einem fulminanten Heimsieg über Hollabrunn gerettet, bleibt in der HLA, somit gibt es auch in der neuen Saison (ab Anfang September) weiter zwei Steirer-Derbies zu sehen.