Das kleine Regel 1×1 – Unser Handball-Regel-Schnellkurs:

Dass das Runde ins Eckige muss, ist beim Handball schnell erklärt. Aber warum hebt der Schiedsrichter die Hand. Weshalb muss das eine Team den Ball abgeben? Oder wieso und wann wird ein 7-Meter gepfiffen? Manchmal versteht man ob der schnellen Ballwechsel, vieler Freiwürfe und Schiri-Pfiffe das Spiel gar nicht mehr. Mit unserem Regel 1×1 schaffen wir Abhilfe:

1. Die Spieleranzahl und das Spielfeld

Jedes Team darf während eines Spiel bis zu 16 Spieler einsetzen. In der spusu Liga dürfen davon vier Spieler ein gewisses Alter (13. Spieler jünger als 23, 14. Spieler > 22, 15. & 16. Spieler > 20 Jahre) nicht überschreiten – eine selbst auferlegte Regel, die den Nachwuchs fördern soll. Auf dem Spielfeld dürfen maximal sieben Spieler gleichzeitig stehen. Das Spielfeld ist 40 x 20 Meter groß. Die Seitenauslinie und die Torauslinie umschließen das Feld. Durch die Mitte verläuft die Mittellinie. Der Torraum wird durch einen durchgezogenen Halbkreis mit einem Radius von sechs Metern definiert. Dieser darf nur vom Torhüter betreten werden.

2. Der Wechsel

Eine Mannschaft kann ihre Spieler beliebig oft wechseln. Die einzige Ausnahme besteht, wenn nach dem Abpfiff (Halbzeit oder Spielende) noch ein Freiwurf ausgeführt werden muss. In diesem Fall darf die verteidigende Mannschaft die Feldspieler nicht mehr wechseln. Wichtig: Der Wechsel muss immer in der Wechselzone – von der Mittellinie bis 3,5 Meter zur Spielerbank – ausgeführt werden. Ein Verstoß gegen diese strikte Regel wird mit einer 2-Minuten-Strafe geahndet.

3. Die „Schritte“

Mit dem Ball in der Hand darf ein Spieler maximal drei Schritte machen. Prellt (dribbelt) er dazwischen den Ball mit einer Hand, dürfen so viele Schritte (jedoch maximal drei in Folge) gemacht werden. Prellt der Spieler nach der Aufnahme des Balles mit beiden Händen noch einmal, bedeutet das ein sogenanntes Doppeldrippling und die gegnerische Mannschaft bekommt den Ball.

4. Das „Zeitspiel“

Passt ein Team einander zu lange den Ball zu – kein Angriff aufs Tor – kann der Schiedsrichter die Hand heben und Zeitspiel anzeigen. Ab diesem Zeitpunkt hat das angreifende Team nur noch sechs Pässe Zeit um ein Tor zu erzielen.

5. Das Foul

Wird ein Spieler durch Umklammern, Stoßen oder Festhalten unfair am Ballwurf gehindert, gilt das als Foul und die angreifende Mannschaft erhält einen Freiwurf. Bei einem Foul innerhalb der 9-Meterlinie, wird der daraus folgende Freiwurf außerhalb der 9-Meterlinie ausgeführt. Während des Freiwurfs müssen alle Gegenspieler mindestens drei Meter Abstand einhalten.

6. Die gelbe Karte

Mit der gelben Karte verwarnt der Schiedsrichter einen Spieler, wenn er seinen Gegner unsanft geschubst, geklammert oder zu Boden gerissen hat. Foult ein Spieler erneut zu wild, bedeutet dies eine 2-Minuten-Strafe. Pro Mannschaft werden maximal drei Gelbe Karten vergeben, danach erfolgen nur mehr Zeitstrafen bzw. Rote Karten.

7. Die 2-Minuten Strafe

Für gröbere Fouls vergibt der Schiedsrichter 2-Minuten Strafen. Der bestrafte Spieler muss für zwei Minuten vom Spielfeld, sein Team agiert mit einem Spieler weniger.

8. Die Rote Karte

Wird ein Spieler zum dritten Mal mit 2-Minuten bestraft, bedeutet dies gleichzeitig die Rote Karte. Der Spieler wird ausgeschlossen und muss auf der Tribüne Platz nehmen. Nach Ablauf von zwei Minuten darf die Mannschaft das Spielfeld wieder mit einem siebten Spieler auffüllen. Aktionen, die besonders rücksichtslos, gesundheitsgefährdend oder gefährlich sind, kann der Schiedsrichter auch mit einer direkten Roten Karte ahnden. Folge: Ausschluss und zwei Minuten ein Spieler weniger. Die Rote Karte hat keine Auswirkung auf kommende Spiele.

9. Die Blaue Karte

Für besondere Unsportlichkeiten beziehungsweise besonders schwere Fouls wurde neu die Blaue Karte eingeführt. Diese bedeutet, dass über den Vorfall nach dem Spiel ein schriftlicher Bericht verfasst wird, der zwingend ein Disziplinarverfahren beim Verband zur Folge hat. Eine Sperre für kommende Spiele ist möglich.

10. Das Time-Out

Insgesamt drei Mal pro Spiel kann ein Team eine Auszeit von je einer Minute nehmen. Pro Halbzeit sind jedoch maximal zwei derartige Time-Outs zulässig. Wichtig: In den letzten fünf Spielminuten darf nur noch ein Time-Out pro Mannschaft genommen werden.

11. Der 7-Meter

Wird eine klare Torchance durch ein Foul oder das Übertreten der Kreislinie durch die abwehrende Mannschaft (Abwehr im Kreis) verhindert, bekommt die angreifende Mannschaft einen 7-Meter. Wichtig: Solange der Spieler den Ball in der Hand hat, darf er die 7-m-Linie weder berühren noch übertreten. Die anderen Spieler stehen an der 9-Meter Linie mit zumindest 3 Meter Abstand zum Werfer.