Zeitspiel, Kopftreffer oder der Anwurf-Kreis. Im Handball gelten ab der Saison 2022/23 neue Regeln. Wir geben einen Überblick über die neuen Bestimmungen und erklären in unserem „Regel 1×1“ noch einmal die wichtigsten Regeln.
Regeländerung 1: Das „Zeitspiel“ – nur mehr vier Pässe
Passt ein Team einander zu lange den Ball zu – kein Angriff aufs Tor – kann der Schiedsrichter die Hand heben und das sogenannte Zeitspiel anzeigen. Neu ist: Statt früher sechs weitere Pässe bis zum Torwurf wurde die Passanzahl ab dieser Saison auf vier Pässe reduziert. Mit dem fünften Pass wird der Angriff von den Schiedsrichtern also abgepfiffen die verteidigende Mannschaft erhält den Ball.

Regeländerung 2: Der „Anwurfkreis“
Nach einem Tor musste der den Anwurf ausführende Spieler mit einem Fuß auf der Mittellinie stehen. Ab sofort erfolgt der Anwurf aus dem sogenannten Anwurfkreis, der einen Durchmesser von vier Metern hat und in der Spielfeldmitte platziert ist.

Regeländerung 3: Kopftreffer werden mit Hinausstellung bestraft
Um die Gesundheit der Torhüter zu schützen wird der Kopftreffer eines Torhüters aus einer freien Wurfsituation mit einer Zwei-Minuten-Strafe des Werfers geahndet. Kopftreffer gegen einen sich nicht bewegenden Torwart oder gegen den Kopf eines Abwehrspielers beim direkten Freiwurf waren bereits bisher geahndet worden – mit Disqualifikation, also der Roten Karte.
Beispielvideos zu den einzelnen Regeln gibt es im IHF Education Centre auf YouTube: https://bit.ly/3CcWkEQ
1. Spieleranzahl und das Spielfeld
Jedes Team darf während eines Spiels bis zu 16 Spieler einsetzen. Auf dem Spielfeld dürfen maximal sieben Spieler gleichzeitig stehen. Das Spielfeld ist 40 x 20 Meter groß. Die Seitenauslinie und die Torauslinie umschließen das Feld. Durch die Mitte verläuft die Mittellinie. Der Torraum wird durch einen durchgezogenen Halbkreis mit einem Radius von sechs Metern definiert. Dieser darf nur vom Torhüter betreten werden.
2. Der Wechsel
Eine Mannschaft kann ihre Spieler beliebig oft wechseln. Die einzige Ausnahme besteht, wenn nach dem Abpfiff (Halbzeit oder Spielende) noch ein Freiwurf ausgeführt werden muss. In diesem Fall darf die verteidigende Mannschaft die Feldspieler nicht mehr wechseln. Wichtig: Der Wechsel muss immer ausschließlich in der Wechselzone – von der Mittellinie bis 3,5 Meter zur Spielerbank – ausgeführt werden. Ein Verstoß gegen diese strikte Regel wird mit einer 2-Minuten-Strafe geahndet.
3. Die „Schritte“
Mit dem Ball in der Hand darf ein Spieler maximal drei Schritte machen. Prellt (dribbelt) er dazwischen den Ball mit einer Hand, dürfen erneut so viele Schritte (jedoch maximal drei in Folge) gemacht werden. Prellt der Spieler nach der Aufnahme des Balles mit beiden Händen noch einmal, bedeutet das ein sogenanntes Doppeldribbling und die gegnerische Mannschaft bekommt den Ball.
4. Das Foul
Wird ein Spieler durch Umklammern, Stoßen oder Festhalten unfair am Ballwurf gehindert, gilt das als Foul und die angreifende Mannschaft erhält einen Freiwurf (von der 9-Meter-Linie). Bei einem Foul innerhalb der 9-Meterlinie wird der daraus folgende Freiwurf außerhalb der 9-Meterlinie ausgeführt. Während des Freiwurfs müssen alle Gegenspieler mindestens drei Meter Abstand einhalten.
5. Die gelbe Karte
Mit der gelben Karte verwarnt der Schiedsrichter einen Spieler, wenn er seinen Gegner unsanft stößt, klammert oder zu Boden reißt. Foult ein Spieler erneut, bedeutet dies eine 2-Minuten-Strafe.
6. Die 2-Minuten-Strafe
Für gröbere Fouls vergibt der Schiedsrichter 2-Minuten Strafen. Der bestrafte Spieler muss für zwei Minuten vom Spielfeld, sein Team agiert mit einem Spieler weniger.
7. Die rote und blaue Karte
Wird ein Spieler zum dritten Mal mit 2-Minuten bestraft, bedeutet dies gleichzeitig die Rote Karte. Der Spieler wird ausgeschlossen und muss auf der Tribüne Platz nehmen. Nach Ablauf von zwei Minuten darf die Mannschaft das Spielfeld wieder mit einem siebten Spieler auffüllen. Aktionen, die besonders rücksichtslos, gesundheitsgefährdend oder gefährlich sind, kann der Schiedsrichter auch mit einer direkten Roten Karte ahnden. Folge: Ausschluss und zwei Minuten ein Spieler weniger. Die Rote Karte hat keine Auswirkung auf kommende Spiele. Für besondere Unsportlichkeiten beziehungsweise besonders schwere Fouls wurde die Blaue Karte eingeführt. Diese bedeutet, dass über den Vorfall nach dem Spiel ein schriftlicher Bericht verfasst wird, der zwingend ein Disziplinarverfahren beim Verband und eine damit verbundene mögliche Sperre zur Folge hat.
8. Das Timeout
Insgesamt drei Mal pro Spiel kann ein Team eine Auszeit von je einer Minute nehmen. Pro Halbzeit sind jedoch maximal zwei derartige Time-Outs zulässig. Wichtig: In den letzten fünf Spielminuten darf nur noch ein Time-Out pro Mannschaft genommen werden.