Eggenberg, die Talenteschmiede

Die Jugendarbeit ist im Sport der Baustein der Zukunft, es braucht junge Talente aus den eigenen Reihen um einen Verein zu erhalten. Unser Jugendleiter Christian Wolf hat sich dazu Gedanken gemacht und gewährt uns einen Einblick in die Grazer Handballjugend.

Lasst die Jungen ran!!

Die Basis eines erfolgreichen Vereins ist die Jugendarbeit! Ohne eigenen Nachwuchs ist die Finanzierung des Spielbetriebes sehr schwierig und das Zuschauerinteresse geringer. Dass die Jugend der Schlüssel zum Erfolg ist, zeigen im Handball die Wiener Vereine. Allen voran die Fivers, die mit sehr vielen Eigenbauspielern zum mehrfachen Meister und Cupsieger geworden sind. Um Graz wieder zur Handballhochburg zu machen, setzen wir auf die individuelle Ausbildung der Spieler. Und dabei stehen die Wettkampfergebnisse nicht im Vordergrund. Es ist aus unsrer Sicht wichtiger, unserer HSG-Jugend gute Grundlagen in Bereichen wie Technik und Kraft zu vermitteln, ihnen immer wieder ausreichend Einsatzzeiten am Spielfeld zu geben als nur auf den kurzfristigen Erfolg zu schauen.

In den letzten Jahren ist es uns darüber hinaus gelungen, mit der Arbeit in den Volksschulen eine breite Basis zu schaffen. Somit tummeln sich mittlerweile schon an die 40 Kinder beim U10/U11 Training. Schon „von klein auf“ legen wir sehr viel Wert auf Disziplin nicht nur am Spielfeld, wo jeder Gegner oder Mitspieler denselben Respekt verdient, sondern auch im Alltag. Ganz egal, wo wir mit unseren „Jungs“ unterwegs sind. Wir können uns immer auf unsere Spieler verlassen. Und trotzdem kommt der Spaß nicht zu kurz!

Bei unserem traditionellen Jugendtrainingslager Ende August begannen wir vor sechs Jahren mit 18 Spielern. Mittlerweile nehmen bereits 40 Jugendliche von 13 – 18 Jahren teil und das mitten in der Urlaubszeit! Unser großes Ziel ist es, pro Jahr mindestens einen Spieler in die Kampfmannschaft zu integrieren, und dass sie mit dieser Aufgabe wachsen und sich so im Laufe der Zeit als Stammspieler der Retcoff HSG Graz etablieren. Dazu braucht man aber großes Vertrauen und Mut. Jedoch ist das, davon sind wir überzeugt, nach der einzig richtige Weg.

Jugendarbeit erfordert natürlich sehr viele Ressourcen in Form von Hallenzeiten, Trainern, Betreuern und Geld. Mehr als 100.000 Euro sind dafür pro Jahr nötig, die direkt vom Verein in „Cash“ sowie als ehrenamtliche Leistung von unseren Betreuerteams erbracht werden. Aber jeder Cent, der in die Jugend investiert wird, ist sehr gut angelegtes Geld. Ob ein Jugendlicher es nun in die Kampfmannschaft schafft oder nicht. Er hat auf jeden Fall eine gute Schule fürs Leben in einem Mannschaftssport durchlaufen, um ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein. Und bei einem bin ich mir sicher: Einige werden dem Verein als Trainer oder sonstige freiwillige Helfer die Treue halten und so garantieren, dass die Jugendarbeit bei der Retcoff HSG Graz so erfolgreich weiter gehen kann.

Fotos: GEPA Pictures